Ein Hoch auf das deutsche Bäckerhandwerk

  • Kategorie
  • Veröffentlicht
    17. Mai 2023
  • Veröffentlicht von
    NAHVERSORGT

Freunde des Backens haben heute ihren großen Tag. Am 17. Mai nämlich wird der Internationale Welttag des Backens gefeiert. Den "World Baking Day" möchten wir zum Anlass nehmen, den Bäckerinnen und Konditorinnen, den Bäckern und Konditoren und allen ihren Beschäftigten zu danken. Mit ihrer Arbeit bewahren sie die Tradition des Lebensmittelhandwerks und entwickeln diese fort. Ohne frische Brot- und Backwaren würde uns etwas fehlen!

Denn Brot gehört zu unserer Geschichte. Es wurde hierzulande bereits vor der Christianisierung gebacken. Und wohl nirgends findet sich ein vergleichbar großes Angebot: Heute sind über 3.200 verschiedene Brot- und Kleingebäck-Spezialitäten im Deutschen Brotregister verzeichnet. Die tatsächliche Sortenvielfalt ist vermutlich noch höher. Dass in der Bundesrepublik jeder Haushalt im Schnitt pro Jahr etwa 56 Kilogramm Brot und Backwaren konsumiert, überrascht daher nicht. 

Angeboten werden die süßen oder salzigen Getreide-Produkte in etwa 45.000 Verkaufsstellen, die sich über das Bundesgebiet verteilen. Im Vergleich zu den rund 34.000 Verkaufsstellen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels klingt das viel. Die Zahl darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Bäckereihandwerk einem gravierenden Strukturwandel unterliegt. Seit 1990 ging die Zahl der Betriebe um fast 60 Prozent zurück. Waren im Jahr der Einheit noch gut 23.000 Bäckereihandwerksbetriebe am Markt aktiv, so sind es heute gerade noch 9.600  - Tendenz weiter abnehmend. 

Diese allerdings unterhalten gut 35.000 Filialen. Der steigende Grat der Filialisierung geht indes einher mit einer Abnahme der Vielfalt, einem Verlust an Regionalität und einer räumlichen Konzentration. Insbesondere die kleineren Traditionsbäckereien in den ländlichen Räumen fallen dem Wandel zum Opfer. In einem Tagebuch-Eintrag von 1941 klagte Bertolt Brecht aus seinem amerikanischen Exil: „Es gibt kein richtiges Brot in den Staaten, und ich esse gern Brot.“ Übertragen auf die Bürgerinnen und Bürger peripherer Regionen heißt es bei uns gut acht Jahrzehnte später nun: "Ich finde keine lokale Handwerksbäckerei, und ich esse gern Brot". 

Unsere Arbeit stellt sich dem Bäckerei-Sterben auf dem Lande entgegen. Konzepte der Initiative NAHVERSORGT berücksichten, wo immer es geht, Verkaufsflächen für das Lebensmittelhandwerk. Denn die Bäckerei vor Ort ist eine wichtige Stütze der fußläufig erreichbaren Nahversorgung - und sozialer Treffpunkt in Dörfern und kleinern Ortsteilen. 

Sie möchten mehr über die Nahversorgungskonzepte der Initiative NAHVERSORGT erfahren? Dann sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.