Auf den Tag genau vor 10 Jahren, am 26. November 2010, weihte der Verein Aufwind das Einkaufs- und Begegnungszentrum „markt.wert" im 960-Seelen-Ort Datterode feierlich ein. „markt.wert" ist sozialer Treffpunkt und Einrichtung für Nahversorgung, Gesundheit und Kultur. Die konzeptionellen Grundlagen steuerten die Fachberater der Initiative NAHVERSORGT bei.
„Ich finde es einfach großartig, was hier auf die Beine gestellt wurde", lobte Professor Hagen Eyink, Ministerialrat im Städtebauministerium des Bundes, in seiner damaligen Eröffnungsrede das Engagement des gemeinnützigen Aufwind-Vereins. „Wir werden das Konzept des Mehrfunktionen-Hauses zukünftig als Modell für ähnliche Projekte heranziehen", versprach Eyink weiter. Über das Förderprogramm „Region schafft Zukunft" beteiligte sich der Bund an der Revitalisierung der zuvor leer stehenden Gewerbeimmobilie.
Der Verein Aufwind habe mit der mischgenutzten Einrichtung einen Senkrechtstart in der ganzen Region initiiert, verriet der damalige Bürgermeister Klaus Fissmann. Als das Projekt erst eine Idee war, sei die Skepsis noch groß gewesen. „Inzwischen ist die aber einem Riesen-Erfolgserlebnis gewichen“. Daran hat auch die Initiative NAHVERSORGT ihren Anteil. Denn ursprünglich geplant war ein kleines Lebensmittelgeschäft auf der Fläche eines aufgegebenen Dorfladens im Ort. Die langfristigen Aussichten des Vorhabens wären eher gering gewesen. Erst die analytische Arbeit der NAHVERSORGT-Fachberater und ihre langjährige Erfahrung in der Konzeption ländlicher Nahversorgungseinrichtungen lenkten den Fokus auf den heutigen „markt.wert“-Standort und seine viele Nutzungen umfassende Angebotsstruktur.
Aufwind erwarb die Leerstand-Immobilie und übernahm die Aufgaben der Projektentwicklung. Der Verein bietet vielfältige Hilfen für Menschen mit seelischer Erkrankung und für Personen mit Behinderung im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis an. Das Bewirtschaften der Nahversorgungseinrichtung in Ringgau-Datterode über eine eigens gegründete Betriebsgesellschaft war nur ein erster Schritt, diesen Menschen geeignete Arbeitsplätze auch außerhalb des Werkstatt-Bereiches zu schaffen und ihnen ihre Möglichkeit einer Beschäftigung im regulären Ersten Arbeitsmarkt langfristig zu sichern: Mittlerweile gehören sechs weitere Quartiersläden zum Portfolio des Integrationsunternehmens. Sie alle werden in Zusammenarbeit mit den NAHVERSORGT-Partnern „nahkauf" und „tegut... Lädchen für alles" betrieben.
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